Zeit zerlegen – Julian van Grey – Inspiration

Studien über die Zeit - Kunst hilft Knoten im Hirn zu lösen... Maler Bremen

(c) Julian van Grey – mit freundlicher Genehmigung

Das Ziel unserer Projekte ist es  – neben fachlich einwandfreier Ausführung und Werterhalt für Immobilien – möglichst ästhetische Lösungen für unsere Kunden umzusetzen. Zeit spielt dabei häufig nur als Kostenfaktor eine Rolle. Dabei bedeutet Ästhetik in der Regel, das unsere Arbeit nach Abschluss als „schön“ empfunden werden soll. Das ist unser Metier, unsere Kunden verlassen sich darauf, dass wir Gestaltungen in ihrem Sinne umsetzen. Und das ist auch „eine“ Kunst. Aber nicht „die“ Kunst.

Die Aufgabe eines Künstlers ist es nicht das Gefallen des Betrachters im Blick zu haben, wenn er künstlerisch tätig ist. Der Künstler muss einen emotionalen oder intellektuellen Ausdruck für sein Anliegen finden.

Kunst und Zeit und Leben

Über die Zeit - 650 Einzelaufnahmen liefern ein Gesamtbild - Maler Bremen

(c) Julian van Grey – mit freundlicher Genehmigung

Ein zentrales Element in einem Menschenleben ist die Zeit, und welche Einstellung zur Zeit ein Mensch hat. Und wie sie sich diese Einstellung im Lebensverlauf verändert. Manchmal muss man durchatmen und sich einem so großen Thema widmen, um die Verhältnisse gerade zu rücken und den Kopf klar zu bekommen für den Alltag. Wir haben die Zeit genutzt und uns Inspiration geholt bei einem Experten für die Visualisierung von Zeit.

Das Zerlegen von Zeit – die Ausstellung

In der aktuellen Ausstellung von Julian van Grey im alten Rathaus in Dörverden kann man an einem seiner Projekte erleben, wie flüchtig Zeit sein kann. Aber nicht sein muss. In einer faszinierenden Ausstellung präsentiert er mit fotografischen Verfahren erstellte Bilder, die bis zu 650 Momente eines Motivs in einem Bild zusammenfassen.

Bei der Betrachtung der Bilder stellt sich schnell eine Mischung aus Neugier und Melancholie ein, weil die Flüchtigkeit der einzelnen Momente mit Wucht ins Bewusstsein gebracht wird. Die Ergebnisse sind ganz unterschiedlich: Die Bewegungen an den fotografierten Orten erzeugen eine Art Rauschen auf den Bildern, das mal mehr und mal weniger ästhetische Effekte hinterlässt. Zeit ist hier äußerst flüchtig, verzerrt das Bild, trübt manchmal den Blick, scheint aber keinen nachhaltigen Effekt auf das eigentliche Motiv zu haben.

Ein Thema, das nie wieder los lässt. Warum auch?

Die Auseinandersetzung mit Zeit ist für den Künstler Julian van Grey kein Neuland. Der Berliner verfolgt das Thema seit Jahren in verschiedenen Projekten und beleuchtet unterschiedliche Aspekte von Zeit. Vergänglichkeit und Flüchtigkeit treten dabei immer wieder aufs Neue als zentrale Elemente hervor.

In diesem Zusammenhang hat uns bereits vor mehreren Jahren seine Serie zur „Moskauer Straße“  fasziniert. An diesem Ort verbrachte van Grey seine Jugend und hat die Veränderungen dieses Gebietes auf interessante Weise visualisiert: Die Aufnahmen sind alle innerhalb von zwei Jahren entstanden, sind also per se nicht geeignet einen längeren Prozess zu dokumentieren. Durch die Verwendung von Negativen, die einem besonders raschen Alterungsprozess unterliegen wird dennoch eine Entwicklung dokumentiert. Die Negative wurden in unterschiedlichen „Verfallsphasen“ für die Erstellung von Abzügen verwendet. Es entsteht der Eindruck, dass die Motive altern.

Uns haben die Ausstellungen von van Grey großartige Inspiration geliefert, darum empfehlen wir einen Besuch.

Hier einige Impressionen aus der Ausstellung im Rathaus Hülsen:

Rathaus Hülsen [map]
Hespenweg 1
27313 Dörverden